Eine katastrophale Saison liegt hinter unserem Verein. Dem Desaster der 3. Liga von der Schüppe gesprungen und die Saison auf einem 10. Platz der 2. Bundesliga beendet. Während die Mannschaft auf dem Platz bis auf wenige Ausnahmen durch unterdurchschnittliche Leistungen glänzte, die durchaus stellenweise das Potential hatten, das Stadion leer zu schießen, sorgten wir Fans für einen Weltrekord.
Die meisten Zuschauer in einer zweiten Liga weltweit. Ebenso die meisten Auswärtsfahrer ligaübergreifend. Würden 100.000 in unsere Donnerhalle passen, so hätten wir wahrscheinlich weltweit alle Rekorde gebrochen.
Treue, Leidenschaft und vor allem Leidensfähigkeit kennzeichneten den Stadionbesucher in der vergangenen Saison. Analysten und Statistiker wissen es schon länger, die unglaubliche Fanbase generiert mehr Einnahmen pro Spieltag als zum Beispiel eine verhasste Fußball KGaA irgendwo in der Nähe von Lüdenscheid.
Eigentlich ein Grund zur Freude. Eigentlich. Casus Knacksus sind aber die Bestrebungen des Vorstands Mehreinnahmen durch eine Erhöhung der Ticketpreise zu generieren.
Schalke braucht Kohle. Das dürfte jedem klar sein. Die Frage bleibt allerdings, ob man sich diese Mehreinnahmen von den Fans holen muss, die Steigerung des Sponsorings intensiviert oder Kosten einspart. Geht es nach dem Vorstand wird es wohl eine Mischung aus allem werden.
Der Grat, der bei den Ticketpreisen beschritten wird, ist ein sehr schmaler Grat. Während die Preise sich in Richtung CL-Teilnehmer entwickeln, bekam der Zuschauer zwischen Regionalliga und durchschnittlicher zweiter Liga alles geboten. Ein ausverkauftes Stadion in der 2. Liga bei solch fußballerischen Leistungen ist keine Selbstverständlichkeit, ebenso ist es keine Selbstverständlichkeit, dass die Fans jeden Preis zahlen wollen bzw. zahlen können. Leidenschaft hat ihren Preis, aber bitte nicht Leidenschaft um jeden Preis und erst recht nicht eine Preispolitik die Leiden schafft.
Und die Fans haben auch in letzter Zeit finanziell schon vieles mitgetragen, ohne große Proteste.
Seien es die gleichen Kartenpreise in Liga 2 wie zuvor in Liga 1, oder die diversen Preiserhöhungen beim Catering zu Jahresbeginn.
Damit haben die Fans inzwischen, neben ihrer unglaublichen Treue, erhebliche Beiträge zur finanziellen Genesung des Vereins beigetragen und diese Stellschraube ist jetzt definitiv festgezogen. Und nach „fest“ kommt bekanntlich „ab“!
Wir fordern daher die Verantwortlichen auf, die angekündigte Preisänderung zurückzunehmen und die entsprechenden Einnahmen auf anderen Wegen zu generieren, für ein soziales Schalke, für den Kumpel, der nicht draußen stehen soll.